Die ersten Lumière-Filme über Wien (,Entrée du cinématographie’, ,Le Ring’) sind ebenso enthalten wie Wochenschauen aus der Zeit vor und nach dem Anschluß an das Deutsche Reich. Dieses historische Material...
"ma kaun in da gaunz wöd a wiena sei - nua ned in wien."
(Joe Berger in Wienfilm 1896-1976)
“Wienfilm 1896-1976" ist der erste Langfilm, den Ernst Schmidt jr. realisiert. Er wird am 28. Jänner 1977 im Österreichischen Filmmuseum uraufgeführt, er läuft bei der Viennale, beim 7. Internationalen Forum des jungen Films in Berlin und beim Festival dei Popoli in Florenz. Der Filmemacher selbst bezeichnet ihn in einem Begleitstatement als Collage. Der Begriff lässt bereits an die Verwendung unterschiedlichen Materials denken, an Klebestellen, eine unebene Oberfläche, kein sauberes Ganzes, sondern Schichtwerk, das als solches sichtbar bleibt.”
(Isabella Reicher)
"Dieser Film ist eine Art Anthologie über Wien seit der Erfindung des Films bis zur Gegenwart.
Das Klischee des üblichen "Wien-Bildes" (wie etwa im "Wiener Film") soll durchbrochen werdendurch die Gegenüberstellung dokumentarischen Materials, neu gedrehter Szenen und subjektiver, von verschiedenen Künstlern entworfenen Sequenzen. Einzelne, in sich abgeschlossene Teile des Films erhalten im Kontext des historischen Materials neue Zusammenhänge. Gewohnte Schauplätze wirken - montiert mit historischen - fremdartig. Andere Szenen wirken persiflierend oder satirisch. Der Film enthält keinerlei Kommentar. Er ist eine Collage verschiedenartigen Materials, welche dem Zuschauer ein distanziertes Wien-Bild vermitteln will."
(Ernst Schmidt Jr.)