Etüde

Etüde verweist auf frühe avantgardistische Filmtheorien und -praktiken, auf die Utopie vom absoluten Film: Bilder hören, Musik sehen. Mit dem Verfahren des handgezeichneten Tons wird das Medium Film zum Instrument, also spielbar. Fruhauf lässt uns an diesem Prozess teilhaben, lässt den Sound knarren und setzt die Hand dazu als visuelles Sujet ins Bild – wo sie sich ihrer zwanghaft zugewiesenen Profession aber zunehmend zu widersetzen droht.

(Diagonale Katalog)


Mit Hilfe der filmischen Lichttonspur kann Bild direkt in Ton übersetzt werden. Das ist die Grundlage für den Ton von Etüde - ein handgezeichneter Lichtton auf 16-mm-Film. Dieser Ansatz eines synthetisch generierten Sounds führt zurück in eine frühe filmische Avantgarde, deren Bestreben es war, bewegte Bilder als visuelle Musik zu begreifen. Ähnlich der Pianisten-Hand, welche die Klaviertastatur als Bedienungselement des persönlichen Ausdrucks nutzt, wird das Medium Film über den handgefertigten Ton wie ein musikalisches Instrument gespielt. Etüde ist eine digitale bearbeitete Miniatur zur Annäherung an die Strömungen des "absoluten Films", der sich als "Musik des Sehen" verstand. Darüber hinaus steckt darin ein Wille zur Lockerung zwanghafter Körperbeherrschung, die einem die Einübung eines Instruments auferlegen kann.

(S. A. F.)

Orig. Titel
Etüde
Jahr
2011
Land
Österreich
Länge
2 min
Kategorie
Experimental
Orig. Sprache
Kein Dialog
Downloads
Etüde (Bild)
Etüde (Bild)
Etüde (Bild)
Credits
Regie
Siegfried A. Fruhauf
Konzept & Realisation
Siegfried A. Fruhauf
Verfügbare Formate
Blu-ray (Distributionskopie)
Tonformat
Stereo
Bildfrequenz
25 fps
Farbformat
s/w
Digital File (prores, h264) (Distributionskopie)
Festivals (Auswahl)
2012
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films
2013
Bradford - International Film Festival