Tanz und gib ihm!

Aleks, David und Miki, die Kämpfer aus dem Jugendzentrum, wollen vom Österreichischen Meister in Mixed Martial Arts, Philipp Schranz, sein Erfolgsrezept erfahren. Für die Jungfilmemacher Lorenz und Philipp ist Franz-Josef Huainigg ein Held, weil er trotz seiner körperlichen Beeinträchtigungen Nationalratsabgeordneter ist. Franz Viehböck, der erste und bisher einzige Österreicher im All und Max Schrems, der erfolgreich Facebook verklagt hat, werden vom angehenden Journalisten Fatih ausgefragt. Stefan, der als Sohn zweier Lesben aufgewachsen ist, bewundert seinen Samenspendervater und Jungfußballer Daniel träumt von David Alaba, Österreichs aktuell größtem Fußballstar.
Tina Leischs Doku Tanz und gib ihm! präsentiert 15 Wiener Burschen und junge Männer aus den verschiedensten Elternhäusern, mit verschiedenen Familiensprachen und mit sehr unterschiedlichem Startkapital für die Verwirklichung sehr unterschiedlicher Träume. Sie stellen sich Fragen wie: Wer bin ich? Wie bin ich? Wie stelle ich mir mein Leben vor? Hat die Vätergeneration als Role-Model ausgedient?

Ob es um Penisgrößen, Pornos, sexuelle Belästigung oder fließende Geschlechtergrenzen geht, stets äußern sich die jungen Männer vor der Kamera mit oft frappierender Ehrlichkeit und großem Willen zur Selbstreflexion zu Themen, die bei Jugendlichen nicht selten mit Scham belegt sind. Aus Alltagsbeobachtungen, Gesprächen über die eigene Befindlichkeit und manchmal desillusionierenden Begegnungen mit ihren Vorbildern, entsteht die Erkenntnis, dass "Männlichkeit" ein Wort ist, das man besser nur im Plural verwendet. Tanz und gib ihm! legt weder Wert auf repräsentative Vollständigkeit noch auf eine moralische Wertung seiner Protagonisten. Dadurch verdichten sich die einzelnen Episoden umso müheloser zu einem filmischen Reigen über den Zeitgeist, zu einem von inszenatorischer Leichtigkeit geprägten Diskursiv über Geschlechterverhältnisse und die kurze Zeit der Jugend. "Schweben wie ein Schmetterling und stechen wie eine Biene", sagte Muhammad Ali. Aleks übersetzt das ins Wienerische: "Tanz und gib ihm!". Muhammad Ali hätte das bestimmt gefallen.

(T. A., Elisabeth Streit)

Orig. Titel
Tanz und gib ihm!
Jahr
2016
Land
Österreich
Länge
83 min
Regie
Tina Leisch
Kategorie
Dokumentarfilm
Orig. Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch
Downloads
Credits
Regie
Tina Leisch
Konzept
Tina Leisch
Kamera
Peter Roehsler, Tina Leisch
Musik
Leonardo Croatto
Schnitt
Petra Zöpnek
Ton
Vinzenz Schwab
Sound Design
Vinzenz Schwab
Tonschnitt
Uli Grimm, Vinzenz Schwab
Produktion
nanookfilm
Produzent*in
Peter Roehsler
Mitwirkende/r
Josef Böck, René Koller, Adrian Schöller, Aleks Stanojevic, David Djordjevic, Miodrag Jovanovic, Matias Dimitric, Philipp Schranz, Zoran Bogdanovic, Fatih Yalcin, Max Schrems, Franz Viehböck, Iason Herzog, Ion Herzog, Said Mosaad, Samet Bergullak, Markus Zingerle, Daniel Golian, Paul Chaim Eisenberg, Philipp Uhl, Lorenz Uhl, Franz-Josef Huainigg, Stefan Mayer, Hubert Hofer, Tim Nouzak, Max Bonifer, Max Bätz, Darrel Toulon
Mit Unterstützung von
Filmfonds Wien, BKA - innovative film
Verfügbare Formate
DCP 2K flat (Distributionskopie)
Bildformat
16:9
Tonformat
Dolby 5.1.
Bildfrequenz
25 fps
Farbformat
Farbe
Digital File (prores, h264) (Distributionskopie)
Festivals (Auswahl)
2016
Wien - this human world International Human Rights Film Festival
2017
Jihlava - East Silver Market