Sophia`s Sofa
Ein dunkler Akkord reißt abrupt ab. Aufblende. Lichter der Großstadt, gläserne Türme, vor denen sich eine schlanke Silhouette abzeichnet. Sophia ist unterwegs, in gefährlicher Mission. Mit Catsuit, roter Mähne und einem scheinbar unendlichen Arsenal an Einbruchswerkzeug erklimmt sie behende eine Fassade. Sophia´s Sofa verliert keine Zeit mit langen Erklärungen: Es ist Nacht, die Zeit drängt, Gefahren lauern. Den Rhythmus gibt die High-hat vor, ein laszives Bassostinato unterlegt den Weg Sophia´s als wäre sie die Heldin eines Films mit einem Score von Lalo Schifrin. Geheimnisvoll wie Irma Vep, und nicht weniger tough als Trinity aus Matrix bahnt sie sich den Weg durch ein Labyrinth aus schiefen Winkeln und tückischen Laserfallen. Ihr Ziel ist der Tresor, das Objekt ihrer Begierde harrt unter einem Glassturz. Doch leise Schritte hinter ihr, ein Aufblitzen von Weiß künden von einer Konkurrentin: Sophia ist nicht allein auf Einbruch ...
Sophia´s Sofa ist eine leichtfüßige Hommage an die Heldinnen der Comicwelt: Mondäne Verbrecherinnen, die Wände hochlaufen, meterweite Sprünge machen, und dazwischen noch Zeit finden, ihre Frisuren zu richten. In knapp drei Minuten erzählt AUGE eine aufs notwendigste reduzierte Geschichte, in expressiven Tableaus, Split Screens und im Takt seines ekklektischen Soundtracks. Am Ende löst sich die Spannung, geht auf im Happy End und einem lockeren Bossa Nova Groove. (Michael Loebenstein)
Sophia`s Sofa
2001
Österreich
3 min