trans
Einst, in den frühen Jahren des Kinos, hat man dem neuen Medium einen lyrischen Begriff verpaßt: elektrische Schatten. Auch ein Jahrhundert später noch wird die Spezies der bewegten Bilder dieser Vorgabe, mehr oder weniger, gerecht, allen technologischen Mutationen zum Trotz. Michaela Grills und Martin Siewerts trans ist dafür ein gutes Beispiel: ein Werk der Schatten und Schemen, eine Wiedererfindung des elektronischen Kinos als abstrakte Malerei.
Die Flüchtigkeit der Bilder ist Programm: graue Umrisse auf weißem Grund, Linien, Gitter und Felder huschen vorbei, Phantome des Wirklichen, gefangen in einem Zwischenreich der Festplatten. trans geht schrittweise, nicht "fließend" voran, in einer Serie...