Mix-3 (1983-1999)
Zwischen 1983 und 1988 filmte ich mit Super-8-Film 54 kurze Szenen, die ich zu vier Serien als Blickstücke zusammenfasste. Zehn Jahre später entdeckte ich bei einer Durchsicht Zerstörungen an der Tonspur, bzw. gefielen mir einige Szenen besonders gut, andere erschienen mir nicht mehr so konzentriert. Im Sommer 1999 entschloss ich mich, 27 Szenen aus dem ursprünglich 54-teiligen Kompendium und teilweise strukturell verändert zu destillieren. Beim Filmschnitt verzichtete ich auf die ursprüngliche Mechanik der szenetrennenden Nummerierung und schnitt die im Grunde nicht zusammengehörenden Einzelteile zu einer durchgehenden gleitenden Einheit. (Dietmar Brehm) Die Mix-Filme von Dietmar Brehm stehen immer entweder im Zeichen des Spieltriebs oder des Forscherdrangs. In Mix-3 geht es wieder stärker um eine Untersuchung von Bildpotenzen. Im Mittelpunkt steht eine Geschichte des Auges, das hier - neben dem Mund - als eines der Wundmale des menschlichen Gesichts begriffen wird. Brehms langjähriges Projekt einer Häutung der Filmbilder konkretisiert sich in der Großaufnahme eines Heftpflasters, das von einer Fleischwunde entfernt wird, und wird dann im übertragenen Sinn an verschiedenen Porträtaufnahmen fortgesetzt. So durchläuft Mix-3 eine Geschichte von Brand- und Schnittwunden an filmischem Material, das aber auch wieder verheilt. (Bert Rebhandl)
Mix-3 (1983-1999)
2000
Österreich
14 min