Bitcrusher

Schwarze Linien bilden vor weißem Hintergrund ein Rechteck. In einem der Winkel wächst eine Linie nach oben, deutet einen Raum an. Kleine farbige Quadrate in unterschiedlicher Schattierung breiten sich über die Fläche aus und lassen einen Boden, Möbel, Fenster und Wände erkennen. Eine Wohnung in Fragmenten, in der sich zwar eine Tasse in der Mikrowelle dreht, aber keine Personen zu sehen sind. Der Soundscape ist minimalistisch und geräuschhaft, unterstreicht so den Eindruck, als würden die Räume ein Eigenleben führen, wenn sich Raumpartikel immer weiter fortpflanzen und neue Umgebungen generieren.
Der fragmentierte Weg führt auf die Straße, in ein Bürogebäude, in dessen immer gleichen Zimmern Computer stehen, auf denen ein Videospiel läuft. In einem dieser Büros ist auf einem Monitor das Spiegelbild einer Person zu sehen, deren Gesicht mit dem Raster des Computerspiels verschmilzt.

Nun bestätigt sich das Gefühl, dass die Konkretisierungen des Raums dann entstehen, wenn sich jemand darin bewegt. Das Video entwirft eine Karte der Fortbewegung, die nur dort Eintragungen hat, wo Menschen in der sie umgebenden Architektur so etwas wie Erinnerungsspuren hinterlassen.
"Der Raum, das ist das, was den Blick aufhält, das, worauf die Augen treffen." (Georges Perec: Träume von Räumen). In Bitcrusher entstehen Räume nicht nur durch den Blick, sondern auch durch die Bewegung in ihnen. Diese Interaktion von Mensch und Architektur läßt Begrenzungen verschwimmen, Oberflächen brüchig werden, Räume ineinander übergehen. Der vielzitierte virtuelle Raum bekommt hier eine neue visuelle und taktile Dimension.

(Andrea Pollach)

Orig. Titel
Bitcrusher
Jahr
2004
Land
Länge
11 min
Regie
Harald Holba
Kategorie
Animation/Computeranimation
Orig. Sprache
Kein Dialog
Downloads
Bitcrusher (Bild)
Bitcrusher (Bild)
Bitcrusher (Bild)
Credits
Regie
Harald Holba
Darsteller*in
Marlies Kitzwögerer
Verfügbare Formate
Betacam SP (Distributionskopie)
Bildformat
16:9
Tonformat
Stereo
Bildfrequenz
25 fps
DVD (Distributionskopie)
Bildformat
16:9
Tonformat
Stereo
Bildfrequenz
25 fps
Festivals (Auswahl)
2004
Weimar - back-up festival. new media in film
Berlin - Interfilm-Festival
2005
Graz - Diagonale, Festival des Österreichischen Films
Basel - VIPER Festival für Medienkunst
Madrid - Semana de Cine Experimental
Cork - Int. Film Festival
Seoul - EXis (Experimental Film- & Videofestival)
Genf - Biennale of Moving Images
La Rochelle Int. Filmfestival
Zagreb - 25fps Film & Video Festival
Ghent - COURTisane Festival
Amiens - Festival Int. du Film
Osnabrück - Unabhängiges Filmfestival
Berlin - Transmediale (Festival for digital art)
Wroclaw - WRO-International Media Art Biennale (special mention)
Rotterdam - Int. Filmfestival
2006
New Zealand Int. Film festival
London Int. Animation Festival LIAF
Melbourne - MIAF International Animation Filmfestival