even odd even

en abîme. Die Bilder, die Barbara Doser produziert, stürzen in ihre eigene Tiefe. Und in unsere. Da ist beides: die kompromisslose Präzision der Materialaufnahme und -analysebedingungen und - nicht synchron aber ganz gleichzeitig - eine Bewegungspoesie und etwas Nicht-Beschreibbares, das sich in Wahrnehmungsraum und -zeit zwischen Monitor und Auge immateriell als interlace manifestiert: Sehsog. Hypnose, Farbwahrnehmungen, kreisender Atem, Stille. Barbara Doser über ihre Arbeit: "Ich videographiere; mit Film hat das nichts zu tun. Das, was zu sehen ist, ist durch Rückkoppelungsstrategien der Apparate generiert. Es geht um das fokussierte Zentrum eines Video-Feedback (1:18 min), dessen Bildinhalt sich in enormer Geschwindigkeit verändert. ...das Video-Feedback wird in seine essentiellen Teile zerlegt - in die abwechselnd aufeinander folgenden ungeraden und geraden Halbbilder, die jeweils eine fünfzigstel Sekunde dauern."
Im Fall von even odd even sind obere und untere halbe Frames in (nach einer genauer Grammatik) variierten Sequenzen kombiniert. Die numerische Fülle des Materials ist unendlich. Auch die Abspielstrategie hat Teil an der Bildproduktion: ein Monitor ist ideal: im "Nachleuchten" werden die immateriellen Tiefendimensionen wahrnehmbar. Eine Projektion verändert das Seherlebnis. (Das Licht ist unterschiedlich gerichtet: es strahlt aus oder auf eine Fläche.)
Und dann ist da noch dieser Klangteppich, der sich mit den Bildsuggestionen vermischt: wir hören Bilder und sehen Klänge.
Das alles ist (vielleicht) präzise benennbar: aber das pulsierende en abîme-Stürzen in die eigenen Erfahrungstiefen bewahrt ein Geheimnis, das mit einer Schönheit zu tun hat, die weh tut.

(Birgit Flos)


Das Ausgangsmaterial ist ein Video-Feedback mit sich sehr rasch bewegender Bildinformation. Um nicht nur die Flut dieser faszinierenden Bilder, sondern auch deren Inhalte und Beziehungen zueinander zu erfahren, begann ich das Video-Feedback in seine essentiellen Bestandteile - seine Halbbilder (jeweils 1/50 Sekunde, englisch: odd and even fields) - zu zerlegen, sie neu zu ordnen und zu verlangsamen. Was in den so generierten verschiedenen Videosequenzen vor sich geht und ihre Wechselbeziehung zueinander, bleibt in der Kompilation even odd even, künstlerische Umsetzung einer auf Zeit und Raum basierenden Analyse, zu erfahren.

(Barbara Doser)

Orig. Titel
even odd even
Jahr
2004 - 2004
Land
Österreich
Länge
7 min 30 sek
Kategorie
Avantgarde/Kunst
Orig. Sprache
Kein Dialog
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Credits
Regie
Barbara Doser
Ton
Hofstetter Kurt
Verfügbare Formate
DCP 2K flat (Distributionskopie)
Digital File (prores, h264) (Distributionskopie)
Festivals (Auswahl)
2004
Hongkong – Microwave Int. Media Art Festival
Bristol - Int. Filmfestival
Weimar - back-up festival. new media in film
Hamburg - Int. Kurzfilm-Festival & No Budget
Bochumer Videofestival
Aix-en-Provence - Festival Tous Courts
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films
Clermont-Ferrand – Vidéoformes
2005
Genf - Biennale of Moving Images
Seoul - EXis (Experimental Film- & Videofestival)
Madrid - Semana de Cine Experimental
Motovun - Film Festival
Ottawa - Animation Film Festival
Montréal - Festival International du Nouveau Film et de la Video
Teheran - Int Short Film Festival
Nashville Film Festival
Tampere - Film Festival
Rotterdam - Int. Filmfestival
Wien - Tricky Women / Animationsfilmfestival
Paris - Némo Festival
Zagreb - 25fps Film & Video Festival
Barcelona - Sonar Int. Festival of Advanced Music
Utrecht - Impakt Festival
2006
Athen - Synch Festival