Heldenplatz, 12. März 1988
Ein Statement zu Nationalismus, Vergangenheitsbewältigung und den akuten faschistoiden Tendenzen im deutschsprachigen Raum. Ein Lied für Kurt Waldheim, an jenem Tag im Be- und Gedenkjahr 1988, als sich der Einmarsch Hitlers in Wien zum 50. Male jährte. Eine Aktion am Wiener Heldenplatz als Basis dieser experimentellen Dokumentation. (J. R.)
Constantin Wulff: Johannes Rosenberger - Triumphale Zerstörungen
Beide Filme, das ist unschwer zu erkennen, sind Standortbestimmungen, persönliche Bestandsaufnahmen: SUBCUTAN eine "erste Bilanz im Spannungsfeld des hiesigen experimentellen Filmschaffens", die sich vornehmlich (und leidenschaftlich) an Wiener Alltags-Monströsitäten und Archetypen entzündet - ob Donaufische an blutenden Zimmerwänden oder frivole Einblicke in katholische Sehnsuchts-Landschaften: bekannte Wiener Stereotypen werden durch einen kinematographischen Reißwolf gedreht, zu funkelnden Fragmenten montiert und zu unerwartetem Leben erweckt. Das Politische und das Ästhetische treten in funkensprühende Konkurrenz: ein augenfälliges Prinzip, das in HELDENPLATZ zu wütender Größe gefunden hat - ein selbstreflexives Crescendo, aufgenommen an jenem fünfzig-Jahre-danach-Märztag vor dem Hintergrund einer Anti-Waldheim-Demonstration; ein Nazi-Propagandalied als hysterischer Abgesang; ein kreisendes, selbstreflexives politisches Statement, das "unter die Haut" geht, brachial, unmißverständlich: Triumphale Zerstörung. (1994)
Heldenplatz, 12. März 1988
1988 - 1991
Österreich
3 min