nix gscheit's drin
Nix g'scheit's drin ist eine kurze dokumentarische Studie, die zwei Frauen bei der Arbeit zeigt. Die eine geht als Sennerin auf einer Alm ihrem Tagwerk nach, so wie sie es seit Jahrzehnten tut. Die andere ist die Filmemacherin, die vorhat, ein Porträt der Sennerin zu drehen.
Unterschiedliche Interessen treffen aufeinander. Anfangs ist die Filmemacherin noch geduldet und wird mit Regieanweisungen bedacht: Dass die Sennerin täglich zweimal bete, das könne sie ruhig aufnehmen, und auch das Sonnenlicht, das in die Wohnstube fällt, gäbe doch ein gutes Motiv. Zunehmend jedoch beginnt die Protagonistin, sich dem "lästigen" Gespräch - und dem Bild - zu entziehen. Antworten, zumal auf persönliche Fragen, bleiben einsilbig. Fast schon aus dem Off fällt der titelgebende Satz, in der Kamera sei "eh nix g'scheit's drin".
Reden führt hier also nicht weiter. Der Film berührt damit beiläufig und durchaus humorvoll die Problematik unterschiedlicher Kommunikations- und Umgangsformen oder Zeitökonomien von Großeltern- und Enkelgeneration.
Was der Filmemacherin in ruhigen Bildfolgen "Gescheites" zu zeigen bleibt, sind Arbeitsschritte: das Melken, Mähen oder Butter machen, die kleinen Auf- und Abstiege rund um die Almhütte in steiler Hanglage, die die 85-Jährige täglich bewältigt, das Jausnen, Zeitunglesen oder Radiohören in den kurzen Pausen zwischendurch. Das vermeintliche Postkartenidyll der ersten Einstellungen, die Eingangsbilder von der sommerlichen Alm als noch nicht näher charakterisierter Ort werden dabei ebenso entzaubert wie die vermeintlich selbstverständliche Gegebenheit des dokumentarischen Vorgehens. (Isabella Reicher)
nix gescheit's drin
2004 - 2004
Österreich
13 min