(ohne Titel)
Aus dem Dunkel der Leinwand, am unteren Rand, taucht ein kleines Bild auf: Ein Junge sitzt in einem Zug, der ratternd die Station verlässt. Kurz darauf ist auch am oberen Rand ein Filmbild zu sehen: Ein Mann ertappt seine Frau mit einem anderen. Nach und nach füllt sich nun die Leinwand, die in zwölf Teile gesplittet ist. In jedem der Fenster läuft ein anderer Film.
(Aki Beckmann)
Lurfs erster Film ist eine verspielte Miniatur zum Drama des Lebens im Film: Nach und nach füllen insgesamt 12 Filmausschnitte die Leinwand, Szenen von Eifersucht und Flucht, Tod und Liebe branden auf zu einer Sinfonie, in der zwar die Dialoge nicht verfolgt werden können, wohl aber die Essenz dessen, was Kino zur Massenunterhaltung macht. Wie ein feines Understatement fällt ein tödlicher Schuss mehr oder weniger synchron. (ohne Titel) versetzt einen liebevoll in jenen Zustand, im Leben immer in einem anderen Film zu sein.
(Verena Teissl, Viennale Katalog, 2013)
(ohne Titel)
2003
Österreich
3 min