in the mix
Das Auge geht mit, klebt dran, ist mitgenommen. Auch dann, wenn der Magen nicht mehr mag, kann das Auge noch nicht loslassen, will mehr davon: Bilder.
In minimalistischen Sequenzen hinterfragt in the mix die Sprache der cineastischen Involvierung und arbeitet an ihren nächsten Wörtern weiter, (de)fokussiert scheinbar Zentrales und spricht Inhaltliches einzig durch die präzis gefundene Form aus.
Die Liveperformance von Jan Machacek, die als Video an Mehrschichtigkeit gewinnt, gestaltet ein eigenartig reziprok-verkehrtes Verhältnis zwischen Performer, Kamera und Schauenden und erschafft - indem es ein Schauen erwirkt ohne jedoch Zuschauen zuzulassen - ein Stück gemeinsames, körperliches Hier und Jetzt zwischen ihnen.
Von der zentrifugalen Kraft der Bilder erfasst, bleibt die Trennung von Videobild und (eigenem) Körper aus. Welche (Gedanken)Landschaft entsteht zwischen Sich-Einlassen und Zulassen, zwischen Sich-An-Den-Bildern-Abarbeiten und mit ihnen die tanzbare Choreographie der Erschöpfung erfinden,entscheidet unser Lid.
(Radostina Patulova)
Durch die stete Kreisbewegung der Kamera entsteht ein hypnotischer Strudel, der nicht nur Waschmaschinen-Assoziationen, sondern auch den Wunsch nach ständig neuer Fokussierung auslöst. Doch die Tanzperformance, das Annähern und Entfernen an die Kamera, machen dies bis zum Schluss fast unmöglich. Sind wir schon drin?
(Vienna Independent Shorts)
Die rotierenden Schwarzweiß-Aufnahmen von Jan Machacek führen in die Zeit vor der Perfektionierung von Special Effects zurück. Der Performancekünstler benötigt weder einen Stuntman, noch einen Rechner, um in seinem Video der Schwerkraft und der Wahrnehmung zu trotzen. Auf der Funktionsweise eines Mixers basierend, versucht er die filmischen »Tricks« nicht zu verbergen oder unsichtbar zu machen, sondern vielmehr die Bewegung von Kamera und Körper im Raum unmittelbar vor Augen zu führen.
(Christa Benzer)