HAFENPERLEN
Teil 1 von NOUVELLE BURLESQUE BRUTAL
Hafenperlen zitiert eine Szene eines ägyptischen Films aus den 1940er-Jahren, in der eine Bauchtänzerin und ein Matrose, beide gespielt von der legendären Tänzerin und Schauspielerin Naima Akef, ein sehr doppelbödiges und vieldeutiges Spiel spielen.
Auch in Hafenperlen flirten zwei Frauen, diesmal ganz und gar unverschämt miteinander: Harbourgirl und Glamourpearl, die in einer Hafenbar (ganz abstrakt und reduziert inszeniert) aufeinandertreffen - und offenbar aufeinander abfahren. Entscheidendes Element des Films ist ein lesbisch-queerer Chor: Dieser stellt das Setting für die burlesque Szene dar - und schafft vor allem auch eine Distanz zu der vermeintlich narzisstischen Begegnung.
(Catrin Seefranz)
Die Künstlerin bezieht sich (…) auf einen ägyptischen Film aus den 1940er-Jahren, in dem eine damals sehr populäre ägyptische Schauspielerin in einer Doppelrolle auftaucht: Sie ist einmal eine Bauchtänzerin, die die Blicke der Matrosen auf sich zieht, und gleichzeitig der Kapitän der Mannschaft, der ihr zuzwinkert. Die Performancekünstlerin taucht darin in einer Doppelrolle auf, mimmt eine junge Stripperin und gleichzeitig eine elegant gekleidete Femme, die der Stripperin zum poppigen Sound der Band Kumbia Queers begehrliche Blicke zuwirft. Gerahmt wird die sehr sehenswerte Burlesque von einem Frauenchor, der am Ende ob der sexy Inszenierung von queer-lesbischen Rollenbildern in befreiendes Gelächter ausbricht.
(Christa Benzer, Der Standard)
HAFENPERLEN
2008
Österreich
12 min