66, rue Stephenson
Wie eine schwarze Schablone vor einer Lichtquelle tanzt eine junge Frau vor einem offenen Fenster. Durch ihre manchmal ekstatischen Bewegungen kann man trotz des Stummfilms den Rhythmus der Musik, zu der sie tanzt, erahnen. Nach anmutigen, Abschied nehmenden Armbewegungen gibt die Tänzerin den Blick auf eine urbane Stadtlandschaft frei.
Züge, Schienen, Busse, Autos, Fußgänger auf einer Brücke bewegen sich in der Ferne, während im Vordergrund Äste eines Baumes im Wind weiter tanzen. Derselbe Wind bewegt auch die Haare der jungen Frau, deren Gesicht man nun bildfüllend betrachten kann. Die immer währende Frage nach Identität bestimmt das berührende Portrait. Inhaltlich parallel dazu zeigt ein Schwenk in der beengenden Pariser Küche das Innenleben der Behausung. Ein Film über Innen und Außen.
(Friedl vom Gröller)