sein und sitzen
sein und sitzen
Es ist ein Flughafen, welcher das Ankommen der 5 Personen manifestiert und die nun mit der Super-8 Kamera begleitet werden. Das Schauen in die Kamera durchläuft hier unterschiedliche Phasen, zunächst das Gegenschauen als Verteidigung, dann als Dialog, ein Schauen gemeinsam mit der Kamera.
Die Form der direkten Abwehr zerfällt zusehends, steigert sich bis zum sprichwörtlichen "Sich-treiben-lassen" im Meer.
Der betrachtete Mensch wird zu seiner eigenen Kamera, materialbedingt fällt hier die Akustik weg und sowohl das Schauen als auch das Sitzen werden hier zum "Ich". Geht das "Ich" doch nur aus der Gewohnheit hervor, "Ich" zu sagen, müssen wir hier noch genauer schauen, denn ohne Ton ist das "Ich" noch viel weniger ein Gegenstand. – Hier ist es auf Reisen: unser eigenes Schauen (und auch Sitzen) geht von den Erfahrungen der Regisseurin aus, gleichzeitig auch von den Erfahrungen der gezeigten Personen.
Und wer den Blick abwendet, der schaut doch immer woanders hin.
(Claudia Siefen)
sein und sitzen
2014
Österreich
12 min