Momentum 201621
Der dritte Teil einer Serie von Computeranimationen.
In der Animation MOMENTUM~ geht es einerseits um Brechungen des Raumes, die durch Texturen gesteuert werden, und andererseits um eine Projektion davon, die durch das Wechseln zwischen zwei Zuständen der Raumfaltung, deren Zeitlichkeit und Nachbilder innerhalb eines Rahmens von 30fps sichtbar wird. Wie ein Holodeck mit 30Hz. Man könnte auch sagen, der Zustand einer zweidimensionalen Fläche oder Linie schaltet in einen dreidimensionalen Raum und zurück. Je nach Frequenz, die einen Umfang von 30 Bildern pro Sekunde hat, wird der Raum wahrnehmbar bzw. verändert sich die Bewegung – das heißt, der Zustand von der Zwei- zur Dreidimensionalität kann zwischen einmal und dreißigmal hin- und herschalten.
Dies geschieht zur selben Zeit mit mehreren Flächen, die zusammen eine Architektur bilden, die wiederum der Ausgangspunkt für die Animation darstellt. Diese Flächen setzen sich aus Linien zusammen, deren Anzahl gesteuert wird und die somit auch als ein Faktor in der Brechung oder Faltung des Raumes Einfluss nehmen. Es passieren Raumbrechungen, die sich innerhalb der Architektur nochmal als Räume im Raum bzw. Projektionen von verschiedenen Räumen überlagern.
Es geht also um eine Art von Frequenz der Architektur und dem Momentum der Projektion dessen, was die programmierte Zeitlichkeit erzeugt. Oder dem Momentum eines radikalen Raumzustandes. Die Kamera hat in diesem Fall die Aufgabe, das Geschehen zu beobachten und sich durch die Architektur zu bewegen, um diese zu begreifen. Das heißt, dass die Kamera durch ihre Bewegung eine Art Narration erzeugen soll, die wiederum in diesem äußerst radikalen und chaotischen Raumzustand etwas Verstörendes und Beängstigendes kreiert. Die Lichtquelle wird ähnlich der Kamera mehr oder weniger zufällig bewegt und schafft zusätzlich einen Faktor in der Wahrnehmung der Räume und deren Dimensionalität.
Der Sound ist soweit technisch nicht mit dem Bewegtbild verbunden oder synchronisiert. Es ist eine digitale Komposition, die für diese Arbeit produziert wurde. (Manuel Knapp)
Momentum 201621
2019
Österreich
20 min