Notes on Noise 01 Hoffmann´s Hymn
Aus nach- und nebeneinander montierten YouTube-Clips eines singenden Latexmundes generiert Norbert Pfaffenbichler eine eigenwillige Bildercollage. Loops, Vervielfachungen und Interferenzen verdichten die Solostimme zur noisig-experimentellen Drone-Komposition – ein japanisch-österreichisches Bild-Ton-Mosaik.
Was aussieht wie eine fleischige Seegurke oder eine groteske Kreuzung aus Penis und Vagina, die in einem gehäuselosen Toaster versenkt wurde, ist in Wahrheit ein computergesteuertes Sprechorgan. Die in Japan entwickelte Latexnachbildung eines menschlichen Mundes wird zur Erzeugung von Tönen mit Luft bepumpt, die schließlich, von beweglichen Metallträgern moduliert, als Sprachlaut wieder entweicht. Norbert Pfaffenbichler montiert einen auf YouTube viral gegangenen Clip des singenden Roboters sowohl nach- als auch nebeneinander. Aus den Wiederholungen und Überlagerungen der Aufnahmen entsteht nicht nur eine eigenwillige Bildercollage dieser skurrilen Apparatur. Durch Loops, Vervielfachungen und Interferenzen steigert sich die Solostimme zum polyphonen Chor mit dem Klangspektrum von quiekenden Ferkeln und Obertongesang, der sich bald zur noisig-experimentellen Drone-Komposition verdichtet. Ein japanisch-österreichisches Bild-Ton-Mosaik.
(Katalogtext Diagonale 2019, mk)
Notes on Noise 01 Hoffmann´s Hymn
2019
Österreich
3 min