The 3 Rs
Mit der Holzhammermethode versucht der Hut-und-Mantel-Mann, der Erde die Faxen auszutreiben. Jedes Mal, wenn er ausholt und sein Werkzeug niedersausen lässt, quietscht es unterirdisch mitleiderregend. In der Luft summt und brummt es aggressiv, unsichtbare Insekten fliegen Attacken. Natur wehrt sich. Möglicherweise hat der Mann auch einen psychotischen Schub. Oder er steckt in einem Film von David Lynch.
Mit «The 3 R’s» könnten die drei grundlegenden Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen (Reading, wRiting, aRithmetic) gemeint sein; Kulturtechniken, die, daran lässt Lynchs verdichteter Schul-Albtraum keinen Zweifel, zugleich Techniken der Zurichtung, Beschränkung, Kontrolle sind. Die zu Beginn gestellte Frage nach der Anzahl der Steine in Petes Händen ist nicht trivial. Wieso 2? Warum nicht 3? Oder 14?
Im Gleichklang mit der Lynchschen Auflösung filmischer Narration in ein assoziatives Schreckensgeflecht bricht, was linear, rational, fest gefügt und sicher schien, auf. Befreite Bilder befreien Gedanken. Oder befreien freie Gedanken die Bilder? Es gibt Räume, in denen lassen sich Erfahrungen jenseits des wissenschaftlich-technischen Weltbildes machen. Im Kino blutet auch eine Quietsche-Ente, wenn man ihr den Kopf abschneidet.(Viennale)
The 3 Rs (Viennale Trailer 2011)
2011
1 min