Fade to death

Schwarzweiße, animierte Schädel- und Gehirnscans, unterschiedliche Porträts eines männlichen Gesichts in Farbe, Aufnahmen brach liegender Industrieanlagen, Thorax-Röntgenbilder,  wilde, abstrakte Zeichnungen und andere Motive mehr jagen im Stakkato über die Leinwand. Nur manchmal werden die Einzelbildmontagen von extrem kurzen Filmsequenzen unterbrochen. 
Sämtliches Material stammt von dem vielseitigen Künstler Mario Sefelin, der das Publikum – wörtlich wie übertragen – in seinen Kopf blicken lässt. Es handelt sich sowohl um Bilder, die von seinem Körperinneren angefertigt wurden – wie die Röntgenaufnahmen – als auch solche, die er selbst produziert hat, wie die Zeichnungen und die Fotografien verlassener Orte.
In klassischer Avantgardefilm-Manier hat Sefelin über einen Zeitraum von zwei Jahren eine einzelne Rolle Super-8-Film belichtet und präsentiert diese, ohne das Material nachträglich geschnitten oder sonst wie manipuliert zu haben. Obwohl der Künstler unter anderem auch als Musiker tätig ist, hat er den Film konsequenterweise stumm belassen.

Die Arbeit an Fade to death begann, als sich der Filmemacher einer stationären 6-monatigen Ketamin-Kur unterziehen musste. Eine der vielen Nebenwirkungen dieser „dissoziativen, psychotropen Substanz“, die in der Medizin als Narkotikum und Antidepressivum eingesetzt wird, sind „Pseudo-Halluzinationen“, weshalb sie auch weltweit als Rauschdroge Verwendung findet. Fade to death ist sowohl ein rasanter, halluzinatorischer Trip, als auch ein ganz persönliches, schonungs- und (selbst-)mitleidloses Dokument einer durchlittenen Krankengeschichte. Sefelin selbst bezeichnet dieses beeindruckende und brutal offene Selbstporträt zu Zeiten einer schweren psychischen Krise als eine „fanatische Suche nach dem Urfehler“. (Norbert Pfaffenbichler)

Orig. Titel
Fade to death
Jahr
2017 - 2020
Land
Österreich
Länge
3 min
Kategorie
Experimental
Orig. Sprache
Kein Dialog
Downloads
ftd_01 (Bild)
ftd_02 (Bild)
ftd_03 (Bild)
Credits
Regie
Mario Sefelin
Konzept & Realisation
Mario Sefelin
Verfügbare Formate
DCP 2K flat (Distributionskopie)
Bildformat
4:3
Tonformat
Stumm
Bildfrequenz
18 fps
Farbformat
Farbe
Digital File (prores, h264) (Distributionskopie)
Festivals (Auswahl)
2021
Dresden - Filmfest