Soul Sisters Hilde [Films in Progress]

Ein filmisches Porträt der österreichischen Künstlerin und Tapisserieweberin Hildegard Absalon, die in Wien lebte und an der Universität für Angewandte Kunst unterrichtete. Sie war eine von Lassnigs engsten Freundinnen, ihre jahrzehntelange  Freundschaft begann in den frühen 1950er-Jahren, als sie sich im Art Club, einer Wiener Künstlervereinigung der Nachkriegszeit, begegneten. Verträumt und verschmitzt zugleich stellt sich Hilde der Kamera und demonstriert dem Betrachter ihre Souveränität. An ihrem Webstuhl sitzend, schlüpft sie in die Rollen der drei Moiren, der Schicksalsgöttinnen aus der antiken griechischen Mythologie, webt Bilder von Äpfeln, Rosen, Winden, Wäldern und Gewändern, Elementen der Natur, die in Kunst verwandelt werden und in einem Wandteppich zusammenfinden, der die Sicht der Künstlerin auf das Leben selbst widerspiegelt. (Jocelyn Miller)

Rohschnitt: Maria Lassnig Digitale Lichtbestimmung und Final Cut nach genauen Anweisungen von Maria Lassnigs Notizbuch Optical Printer: H. W. Poschauko und Mara Mattuschka Tonspur: Anton Weberns Langsamer Satz für Streichquartett (1905)

Digitalisierung: Österreichisches Filmmuseum. Dieser Film wurde von der Maria Lassnig Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum gesichert und restauriert.

In ihren Notizen bezeichnet Maria Lassnig ihre filmischen Porträts von Frauen als "Soul Sisters". Es handelt sich dabei um Frauen, die sie als Seelenverwandte betrachtet und mit denen sie zentrale Gemeinsamkeiten und Charaktereigenschaften teilt: die Leidenschaft für Kunst und Natur, die Abwesenheit von Überheblichkeit, die ungeschminkte Direktheit in der Kommunikation und eine stoische Einstellung zum Leben. Viele "Soul Sisters" tauchen auch in den Zeichnungen und Gemälden der Künstlerin auf. Ob in Bewegung oder unbewegt, diese Bilder sind Liebeserklärungen, die geschätzte Geheimnisse zwischen einer Schwesternschaft gleichgesinnter Frauen zum Ausdruck bringen.