Stone Lifting. A Self Portrait in Progress [Films in Progress]

Der autobiografische Essay, der ihre Zeit in New York von 1971 bis 1974 dokumentiert, zeigt Aspekte von Maria Lassnigs vielfältigen Ansätzen der Bildfindung. Die Künstlerin vermittelt in diesem Film, was es für sie bedeutet, ihre Gefühle und Bilder vom Gemälde über die Zeichnung in den Film zu übertragen. Sie arbeitet vor der Leinwand in der Privatsphäre ihres Ateliers, verletzlich entblößt, doch kraftvoll sich den Bildern stellend, an denen sie gerade arbeitet. Der Film schließt mit der Szene, wie sie die Gemälde bei einer Eröffnung in der Galerie Green Mountain in SoHo der Öffentlichkeit präsentiert. Während ihre Bilder aus dem Refugium und der Intensität ihres Geistes und Körpers in die öffentliche Arena der Galerie transferiert werden, performt Lassnig metaphorisch fur die Kamera. Sie hebt einen großen Stein hoch, hält ihn triumphierend über sich, nur um ihn fallen zu lassen. Der Moment, wie der harte Stein auf das menschliche Fleisch aufprallt, wird dem Betrachter jedoch vorenthalten; die Folgen dieser plötzlichen, rigorosen, gegen sich selbst gerichteten Gewalt werden wir nie zu sehen bekommen, was paradoxerweise sowohl auf die Leichtigkeit als auch auf die Schwere des künstlerischen Kampfes verweist, der hinter geschlossenen Augen und Türen stattfindet. (Jocelyn Miller)

Rohschnitt: Maria Lassnig. Digitale Lichtbestimmung und Final Cut in Übereinstimmung mit originalem Schnittkonzept: Mara Mattuschka, Hans Werner Poschauko. Tonspur: Dave Jasen, Fingerbustin’ Ragtime

Digitalisierung: Österreichisches Filmmuseum. Dieser Film wurde von der Maria Lassnig Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum gesichert und restauriert.