PARA:DIES

PARA:DIES gibt uns in der ersten Einstellung die strahlend weiße Fassade eines schicken Salzburger Einfamilienhauses mit Garten zu sehen. In diesem Haus wohnen - seltsam angekommen und doch nur vorübergehend - Jasmin und Lee, die nebeneinander auf einer weißen Couch sitzen und von ihrem ersten Date erzählen. Die kokette Scheu vor der Kamera, der rasche Wechsel zwischen intro- und extrovertierter Sprechweise und die ,seriously cringe‘ Stimmung der ersten Minuten täuschen zunächst überzeugend darüber hinweg, dass es sich bei diesem scheinbaren Dokumentarfilm um einen Spielfilm von (und mit) Elena Wolff und Julia Windischbauer handelt.

In den Gesprächen zu zweit und alleine mit der „Filmemacherin“ (Melanie Sidhu) zeigen sich Jasmin und Lee nach und nach mit ihren individuellen Träumen, Ängsten und Verletzungen, durch die auch die Mikro-Machtverhältnisse in der „Relashe“ offengelegt werden. Die Beziehung zwischen den beiden wird durch den Blick der Dritten gefordert, die Verschiebungen auf der Ebene des Blickregimes führen zu einer Verschiebung des Begehrens und der Beziehungsgefüge. Die Frage der Autorschaft sowie der Position des Blickes wird über den ganzen Film hinweg in einer Spannung gehalten, die durch den Eintritt der „Filmemacherin“ in das Filmbild erst recht nicht aufgelöst wird.

PARA:DIES ist peinlich, schmerzhaft, macht Spaß und zeigt ganz nebenbei eine ziemlich komplexe, psychologisch subtil gezeichnete queere Beziehung, wie man sie im (österreichischen) Kino noch selten gesehen hat. (Nicole Kandioler)


Jasmin und Lee lieben und streiten, lachen und weinen, verhandeln schonungslos die Untiefen von Nähe und Distanz, von Stärke und Schwäche vor der Kamera der Dokumentarfilmerin Amira. Was harmonisch beginnt, wird immer mehr zum Machtkampf, in den auch die Frau hinter der Kamera hineingezogen wird. Im extrem erfrischenden Debüt des Schauspiel-, Buch- und Regieduos Elena Wolff und Julia Windischbauer wird amüsant und berührend eine Beziehung mit authentischen Dialogen und Gefühlen zwischen Zugehörigkeit und Einsamkeit seziert. (Günter Pscheider)

Trailer
Orig. Titel
PARA:DIES
Jahr
2022
Land
Österreich
Länge
76 min
Regie
Elena Wolff
Kategorie
Spielfilm
Orig. Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch
Downloads
PARA:DIES 01 (Bild)
PARA:DIES 02 (Bild)
PARA:DIES 03 (Bild)
Credits
Regie
Elena Wolff
Ein Film von
Julia Windischbauer, Elena Wolff
Drehbuch
Elena Wolff
Kamera
Vivian Bausch, Ella Knorz
Musik
SALÓ, Annika Stein, KUOKO
Schnitt
Julia Windischbauer
Sound Design
Lukas Benedicic
Produktion
Julia Windischbauer
Darsteller*in
Elena Wolff, Selina Graf, Julia Windischbauer, Melani Sidhu
Mit Unterstützung von
Wien Kultur MA 7
Verfügbare Formate
DCP 2K flat (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,78
Tonformat
5.1 surround
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
Farbe
Festivals (Auswahl)
2022
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films (Beste Darstellerin)
Rochester - ImageOut LGBT Film Festival
München - Queer Film Festival
Saarbrücken - Filmfestival Max Ophüls Preis (Max Ophüls Preis: Bester Schauspielnachwuchs)
Linz - Crossing Europe Film Festival
Mainz - FilmZ Festival des Deutschen Kinos
2023
Paris - Cineffable - Lesbian Film Festival
Bukarest - European Film Festival (EUNIC)
2024
AODR - The Academy of DeathRacers Festival
Tirana - Queer Film Marathon (AL)