BLACKOUT
BLACKOUT
„Fluids“
„In Tinseltown“
„Background Check“
Der Begriff „Blackout“ wurde von mir als Übertitel gewählt, weil er entweder zu viel oder gar nichts bedeutet: Erinnerungslücke, Ohnmacht, Stromausfall, Börsen Crash, etc.
Angeblich kommt er ursprünglich vom Theater und meint ein abruptes Ausschalten der Scheinwerfer, das entweder als dramaturgischer Effekt zum Unterstreichen einer Pointe eingesetzt wurde oder einfach half einen Szenen- bzw. Kulissenwechsel zu arrangieren. Kein Wunder, dass er später für die Räume der sogenannten Lichtspiele adaptiert wurde.
Was bedeutet es, wenn der Hintergrund nicht mehr zu sehen ist? Was meint eine hintergründige Auslöschung im Gegensatz zu einer vordergründigen Freistellung? Und gibt es überhaupt eine völlige Auslöschung des Hintergrunds oder bleiben doch immer Spuren zurück, die zumindest erahnbar sind?
In meinen Blackouts kann man immer noch sehen, dass Katzen zucken, Mäuse spucken und Marilyn vom Sternenhimmel herunterblickt. Im Englischen spricht man davon, dass Geschehnisse Raum einnehmen („things take place“), aber was passiert, wenn der Raum eine Leere ist, sozusagen „not a place, but an empty space“? Ein schwarzes Loch.
Im Sinne einer Verschiebung des Blicks hoffe ich, dass die Arbeiten enttäuschend sind, weil dieser Begriff ja suggeriert, dass man vorher bei der Ansicht der Originale getäuscht wurde.
„Fluids“ hat Anklänge an Elemente der christlichen Ikonografie, „In Tinseltown“ ist ein Kompliment an die MeToo-Bewegung und „Background Check“ erinnert mich an bübisch sportliche Wettbewerbe. (Martin Arnold)
BLACKOUT
2023
Österreich
8 min