A fat person goes to the doctor

„When I was going through cancer treatment, the doctor said: Maybe this will help you lose weight.” Ein echter Brüller. Gelächter vom Band. Veronika Merklein sitzt im Wartezimmer und blättert ungerührt in einer Illustrierten, während sich Erzählungen von Depression und Kollaps nach einer Radikal-Diät auf schwarzen Folien aneinanderreihen. Für A fat person goes to the doctor hat die bildende Künstlerin Merklein Erfahrungen von mehrgewichtigen Menschen im Gesundheitssystem gesammelt und zu einer Videoperformance verarbeitet. Die Erzählungen verdeutlichen schmerzhaft, dass Dickendiskriminierung im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein kann. Was Merklein als filmische PowerPoint-Präsentation visualisiert, belegen inzwischen zahlreiche Studien: Mehrgewichtige Menschen leiden nicht nur unter dem Stress, den Diskriminierungserfahrungen verursachen, sie erfahren im Gesundheitssystem oft auch eine qualitativ schlechtere Behandlung. Verstauchter Köchel? Erst mal abnehmen. Erhöhter Blutdruck? Kann bloß am Körpergewicht liegen. Seine Wucht entwickelt A fat person goes to the doctor aus der immergleichen, scheinbar teilnahmslosen Vortragsweise Merkleins, durchsetzt von künstlichem Gelächter, das einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Alles nur ein Witz – solange man selbst nicht die Pointe ist. (Brigitte Theißl)

Trailer
Orig. Titel
A fat person goes to the doctor
Jahr
2024
Land
Österreich
Länge
11 min
Kategorie
Artist Film
Orig. Sprache
Mandinka
Untertitel
englische Textinserts
Credits
Regie
Veronika Merklein
Konzept & Realisation
Veronika Merklein
Kamera
Mika Aloisia Sattler
Sound Mastering
Moritz Heidegger
Performer*in
Veronika Merklein
Assistenz
Isabella Fellinger
Mit Unterstützung von
Bildrecht
Verfügbare Formate
DCP 4K scope (Distributionskopie)
Bildformat
3840x1080
Tonformat
Stereo 5.1
Bildfrequenz
30 fps
Farbformat
Farbe
ProRes File (Distributionskopie)
Festivals (Auswahl)
2024
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films