Conveyor
Tiefe Furchen im ersten Morgengrauen. Oder ist es doch die abendliche Dämmerung, in der sich die vom Tagebau hinterlassenen Mondlandschaften präsentieren? Am Horizont werfen zwei Kraftwerkstürme Abgaswolken in die Luft und die noch aktiven, stählernen Förderriesen blinken persistent. In den somnambul-entrückten Bildern der dünenartigen Erdgebilde fängt Eginhartz Kanter die ambivalente Schönheit und Melancholie der Szenerie ein. Denn die sichtbaren Auswirkungen der industriellen Landnahme des Kohlezeitalters zeugen von einer dystopischen, menschengeschaffenen Leere.
Doch in den Überresten des offensichtlichen Raubbaus an der Natur tut sich etwas. Die Ödnis wird von einem gleißenden Flimmern durchbrochen. Ein weißes Objekt tastet sich in den behutsam gewählten Einstellungen...
Conveyor
2025
Österreich
8 min