Betongräser
... Ein paar Wiener Jugendliche, Rebellen ohne Motiv, vor einer nassen Wand, den Graffiti-Spray im Anschlag ... Geschwindigkeit und Emphase: durch die Stadt und die Nacht laufen, auf irgendeinem Dach betrunken tanzen, die Kamera und die Tonspur infizieren, um alles, sogar die Bilder und Töne des Films, aus der Balance zu bringen. Ein Stück Realismus, so weit man mit der Wirklichkeit im Kino eben kommt, ein Stück vorsätzlicher Formlosigkeit: Betongräser bespricht das absehbare Scheitern jeder Beziehung, das Leben in der Desillusionierung, in der vagen Suche nach Dingen, die einen länger als ein paar Minuten, länger als eine Blues-Nummer oder das Fixen, zufriedenstellen können.
Aber das neue Leben, das bessere Leben, auf das man natürlich immer hoffen kann, das ist hier am Ende nur ein verbogener Schlager, den einer ungefragt rezitiert. (Stefan Grissemann)
Betongräser
1995
Österreich
24 min