SB
Seit nahezu fünfzehn Jahren gehört es zum Selbstverständnis der VIENNALE für jedes neue Festival einen Filmemacher mit der Erstellung eines kleinen Films zu beauftragen, der für die VIENNALE wirbt. Nicht als Trailer oder Werbefilm im herkömmlichen Sinne, sondern als ein kleines minimalistisches Stück Kino, das keinen anderen Bedingungen gehorcht, als denen des Machers. Das Kino als beste und schönste Werbung für sich selbst.
Auf diesem Wege entstanden kleine einminütige Arbeiten von sehr unterschiedlichem Charakter und eigenwilliger Anmutung. Little films, hergestellt von Gustav Deutsch, Jonas Mekas, Martin Arnold, Peter Tscherkassky, Bruce Baillie, Matthias Müller.
2002 erging die Einladung an den amerikanischen Filmemacher Stan Brakhage, dessen Arbeiten zweifellos zu den wichtigsten Werken der modernen Filmkunst zählen.
Der Film, den Stan Brakhage für die VIENNALE gemacht hat, trägt als lakonischen Titel seine eigenen Initialen, SB, und ist Teil jener Filmarbeit der handpainted films, die Brakhage immer wieder als spezifische Materialbearbeitung gewählt hat. Es ist ein stummes, farbiges Stück reinsten Rhythmus, eine freie, schwebende, leuchtende Folge von Bewegung und Farbe. Im Getöse des großen verschwenderischen Kinos war dieses kleine filmische Haiku ein besonderes Geschenk des großen Filmemachers Stan Brakhage.
(Viennale Int. FF)
VIENNALE 2002-Trailer
SB (Viennale Trailer 2002)
2002
Österreich, USA
1 min 10 sek