Voices
Alex Gottfarb, star tenor and celebrated interpreter of Orpheus, is not alone. His inner house is inhabited by the shy Alexander, the sexy Sandra, the teenager Lex and the wonder child Xandi – characters of his split identity. Alex takes up contact with the persons who populate his inner world assisted by his répétiteur Helene, who loves him, as well as his psychoanalyst Dr. Fränger. A turbulent cascade of events and tragic-comic misunderstandings pursues Alex in a battle for identity, love and freedom.
(Mara Mattuschka)
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Über die Vielstimmigkeit des menschlichen Unbewussten (Interview)
Elisabeth Maria Klocker im Interview mit Mara Mattuschka, In: Vorarlberger Nachrichten, 31.Okt./1.Nov. 2014
Als Aufruf zur Toleranz sieht die Filmemacherin ihr neues Werk. „Wir haben viele Identitäten“, erklärt sie.
VN: Der Protagonist des Films, Alex Gottfarb, ist ein Opernsänger, der in seinem inneren Haus mehrere Persönlichkeiten beherbergt.
Mattuschka: Wir finden darin den schüchternen Alexander, die sexy Sandra, den rebellierenden Teenager Lex und das Wunderkind Xandi. Alex soll die Arie von Orpheus in „Orpheus und Euridike“ singen, aber er verliert seine Stimme. Es gibt viele Parallelen zwischen Bühnenhandlung, Traumleben und dem inneren Haus. Mir war wichtig, das Unsichtbare darzustellen, also das, was sich im Innenleben einer Person abspielt.
VN: Es gibt im Film ein abenteuerliches Hinabsteigen auf einer Treppe in die unbewusste Unterwelt des Protagonisten. In der Außenwelt sieht man jedoch nur ihn?
Mattuschka: Je nachdem welche Persönlichkeit gerade manifestiert, übernimmt der Darsteller die Stimmen und den Habitus. Er spricht z.B. mit weiblicher Stimme, wenn sich die innere Frau Sandra im Körper manifestiert.
VN: Du lebst ja seit einigen Jahren mit einem Vorarlberger zusammen und euer gemeinsamer Sohn spielt auch mit. Warum?
Mattuschka: Ich habe auch daran gedacht, fremde Kinder zu casten, aber bei unseren Arbeitsmethoden mit geringem Budget sind flexible Termine notwendig. Mit anderen Kindern wäre das kompliziert geworden. Es war viel einfacher mit meinem Sohn Leo Janeselli. Außerdem spielt er sehr emotional, was mich sehr überrascht hat. Er spielt den Xandi, das innere Kind.
VN: Woher bekommst du deine Inspiration?
Mattuschka: Wenn ich eine Person beschreibe, dienen mir die Menschen aus der Umgebung als Prototypen.
VN: Der Film folgt einer ganz speziellen Ästhetik, die du in den letzten Jahren entwickelt hast.
Mattuschka: Es gibt wunderschöne Bilder und eigenartige, eigensinnige Kompositionen. Es mischen sich vier Realitätsebenen. Die reale Welt, das innere Haus mit den Konflikten, die Traumebene und die Ebene der Bühnenhandlung.
VN: Kannst du uns etwas über den vielschichtigen Hauptcharakter erzählen?
Mattuschka: Der Hauptkonflikt besteht in der Zerrissenheit des Opernsängers. Zwei seiner inneren Persönlichkeiten verlieben sich in die gleiche Frau. Seine Freundin Helene gerät mit dem Psychonalitiker Dr. Fränger in die Innenwelt von Alex hinein. Es geht um Liebe, Eifersucht und Identität. Die Handlung ist ziemlich verschlungen.
VN: Du hast bei deinem ersten abendfüllenden Spielfilm auch das Drehbuch geschrieben. Wie lange hast du daran gearbeitet?
Mattuschka: Zwei Jahre. Es gab mehrere Fassungen. Der Film
hat sich ziemlich klar ans Drehbuch gehalten. Es handelt sich um einen Spielfilm mit einem komplexen narrativen Strang.
VN: Wie lange habt ihr gedreht?
Mattuschka: Normalerweise dreht man alles an einem Stück und schneidet es in fünf Monaten. Weil es eine Low-Budget-Produktion war, haben wir diesmal mit Unterbrechungen über ein Jahr gedreht. Das Gute daran ist, dass man das Material immer zwischen Dreh und Dreh schneiden kann.
Als Aufruf zur Toleranz sieht die Filmemacherin ihr neues Werk. „Wir haben viele Identitäten“, erklärt sie.
VN: Der Protagonist des Films, Alex Gottfarb, ist ein Opernsänger, der in seinem inneren Haus mehrere Persönlichkeiten beherbergt.
Mattuschka: Wir finden darin den schüchternen Alexander, die sexy Sandra, den rebellierenden Teenager Lex und das Wunderkind Xandi. Alex soll die Arie von Orpheus in „Orpheus und Euridike“ singen, aber er verliert seine Stimme. Es gibt viele Parallelen zwischen Bühnenhandlung, Traumleben und dem inneren Haus. Mir war wichtig, das Unsichtbare darzustellen, also das, was sich im Innenleben einer Person abspielt.
VN: Es gibt im Film ein abenteuerliches Hinabsteigen auf einer Treppe in die unbewusste Unterwelt des Protagonisten. In der Außenwelt sieht man jedoch nur ihn?
Mattuschka: Je nachdem welche Persönlichkeit gerade manifestiert, übernimmt der Darsteller die Stimmen und den Habitus. Er spricht z.B. mit weiblicher Stimme, wenn sich die innere Frau Sandra im Körper manifestiert.
VN: Du lebst ja seit einigen Jahren mit einem Vorarlberger zusammen und euer gemeinsamer Sohn spielt auch mit. Warum?
Mattuschka: Ich habe auch daran gedacht, fremde Kinder zu casten, aber bei unseren Arbeitsmethoden mit geringem Budget sind flexible Termine notwendig. Mit anderen Kindern wäre das kompliziert geworden. Es war viel einfacher mit meinem Sohn Leo Janeselli. Außerdem spielt er sehr emotional, was mich sehr überrascht hat. Er spielt den Xandi, das innere Kind.
VN: Woher bekommst du deine Inspiration?
Mattuschka: Wenn ich eine Person beschreibe, dienen mir die Menschen aus der Umgebung als Prototypen.
VN: Der Film folgt einer ganz speziellen Ästhetik, die du in den letzten Jahren entwickelt hast.
Mattuschka: Es gibt wunderschöne Bilder und eigenartige, eigensinnige Kompositionen. Es mischen sich vier Realitätsebenen. Die reale Welt, das innere Haus mit den Konflikten, die Traumebene und die Ebene der Bühnenhandlung.
VN: Kannst du uns etwas über den vielschichtigen Hauptcharakter erzählen?
Mattuschka: Der Hauptkonflikt besteht in der Zerrissenheit des Opernsängers. Zwei seiner inneren Persönlichkeiten verlieben sich in die gleiche Frau. Seine Freundin Helene gerät mit dem Psychonalitiker Dr. Fränger in die Innenwelt von Alex hinein. Es geht um Liebe, Eifersucht und Identität. Die Handlung ist ziemlich verschlungen.
VN: Du hast bei deinem ersten abendfüllenden Spielfilm auch das Drehbuch geschrieben. Wie lange hast du daran gearbeitet?
Mattuschka: Zwei Jahre. Es gab mehrere Fassungen. Der Film
hat sich ziemlich klar ans Drehbuch gehalten. Es handelt sich um einen Spielfilm mit einem komplexen narrativen Strang.
VN: Wie lange habt ihr gedreht?
Mattuschka: Normalerweise dreht man alles an einem Stück und schneidet es in fünf Monaten. Weil es eine Low-Budget-Produktion war, haben wir diesmal mit Unterbrechungen über ein Jahr gedreht. Das Gute daran ist, dass man das Material immer zwischen Dreh und Dreh schneiden kann.
Orig. Title
Stimmen
Stimmen
Year
2014
2014
Country
Austria
Austria
Duration
115 min
115 min