Jogging
Die Betonarena, an sich ein Instrument der Kanalisierung vitalster Funktionen, mutiert zwischen punktuellen Invasionen an den Heimspieltagen des Ligaclubs zum schlummernden Giganten, in dessem trägen Betriebsklima sich halbwilde Hunde parasitär einnisten.
Jogging wird über eine rote Trainingshose ständig suggeriert und nie eingelöst. Vielmehr erscheint der Adrenalinspiegel bereits im Auto kalibriert: Die Fahrt zum Ort der vermeintlichen Handlung verdichtet sich zur Improvisation über Bizarres und Ödes, über ein Stadion, Asphalt und streunende Hunde.
Kontemplation und Verweigerung ziehen sich durch die Arbeit wie Konstanten einer Botschaft, die Film als Befreiungsstrategie im mediatisierten Raum auffaßt - die sich ein Finale immer gleicher Bilder in dichter musikalischer Monotonie leistet.
(Josef Dabernig)
Splitter einer Erzählung aus dem Niemandsland. In Josef Dabernigs Jogging steuert ein anonymer Autofahrer hinter verdreckten Windschutzscheiben zu Olga Neuwirths (be)stechender Musik durch eine zunehmend fremde Landschaft. Die Fahrt durch gesichtslose Autobahnlandschaften endet vor einem menschenleeren Gebäude, das eher einem Flugobjekt gleicht als einem Fußballstadion: futuristischer Realismus, ein minimalistisches Musical der dritten Art.
(Stefan Grissemann)
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Jogging
2000
Österreich
11 min