Les Miserables

"Augen und Ohren gehen leicht verlohren..." (Mara Mattuschka) Mit Leichtigkeit und Witz sind hier die Trennungen zwischen Subjekt und Objekt, männlich und weiblich für ungültig erklärt; statt dessen gibt es eine Vielzahl variabler Positionen, die unterschiedlich besetzt werden können. (Heike Klippel)

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Christa Blümlinger: Die Gesichter der Mara Mattuschka

In Les Miserables arbeitet Mattuschka ausschließlich mit Animationsbildern. die fröhlichen Zeichentrickfiguren Mimi und Max haben etwas Kindlich-Bisexuelles an sich, auch wenn es augenscheinlich um das Begehren und Differenzieren des anderen Geschlechts geht: "Schau' einmal, was ich da vielleicht hab'", sagt Mimi, wenn sie ihren Rock lüftet, und bekommt als Replik: "Ist das echt ...? " Der Witz ist, daß alle Figuren von ein- und derselben Stimme (Mara Mattuschka) gesprochen werden und insoferne sich auch auf eine einzige imaginäre Äußerungsinstanz verdichten. Der Kindergesang "Augen und Ohren gehen leicht verloren" oder der Streit darum, ob es besser ist, blind oder taub zu sein, referieren auf einer Metaebene auf die beiden grundlegenden Wahrnehmungssinne des Kinogängers, aber auch der Autorin, die augenscheinlich die Figuren auf der Leinwand geschaffen hat.

(Christa Blümlinger, Die Gesichter der Mara Mattuschka, in: Alexander Horwath, Lisl Ponger, Gottfried Schlemmer (Hrsg.): Avantgardefilm. Österreich. 1950 bis heute, Wien 1995)

Orig. Titel
Les Miserables
Jahr
1987
Land
Österreich
Länge
2 min
Kategorie
Avantgarde/Kunst
Orig. Sprache
Deutsch
Downloads
Credits
Regie
Mara Mattuschka
Drehbuch
Mara Mattuschka
Kamera
Mara Mattuschka
Musik
Mara Mattuschka
Schnitt
Mara Mattuschka
Ton
Mara Mattuschka
Animation
Mara Mattuschka
Sprecher*in
Mara Mattuschka
Verfügbare Formate
16 mm (Originalformat)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
s/w
16 mm (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
s/w
DCP 2K flat
Bildformat
1:1,33
Digital File (prores, h264)