Inter-View

Jessica Hausner verbindet in Inter-View auf eigenwillige Weise die Geschichte eines Studenten, der Straßeninterviews macht, mit jener einer jungen Frau, die still, aber beharrlich dabei ist, sich ein Leben nach den eigenen Vorstellungen einzurichten, und reflektiert dabei die "Möglichkeiten von Glück und Unglück desselben". (Isabella Reicher)

Auch Jessica Hauser befasst sich mit dem Leben der Kids in Wien: Ihre mittellange Arbeit Inter-View, zwischen Semidokumentarismus und Fiktion streng komponiert, zeichnet davon ein dunkleres, stilisiertes Bild. Ein junger Mann mit Anschlussschwierigkeiten braucht einen Vorwand, um sich den Menschen zu nähern: Er bittet, mit Mikrofon und Aufnahmegerät, Passanten über Arbeit, Hoffnung, Glück zu sprechen. Seine Verstörung im zwischenmenschlichen Umgang nimmt zu und mündet in einen (beiläufig präsentierten) Akt der Gewalt). Inter-View ist ein erstaunlich reifer Film, getragen von radikaler schauspielerischer Zurücknahme: Zwar erinnert er in manchen pessimistischen Verkürzungen an Michael Hanekes Schaffe, das Hausner auf ganz eigentümliche Weise mit der lakonischen Anteilnahme, der stillen Melancholie eines Aki Kaurismäki mischt; in dieser Ambivalenz bleibt Inter-View in Erinnerung. (Stefan Grissemann)

Orig. Titel
Inter-View
Jahr
1999
Land
Österreich
Länge
45 min
Kategorie
Kurzspielfilm
Orig. Sprache
Deutsch
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Love is in the air (Artikel)
Inter-View (Bild)
Inter-View (Bild)
Inter-View (Bild)
Credits
Regie
Jessica Hausner
Kamera
Martin Gschlacht
Schnitt
Karin Hartusch
Ton
Dieter Draxler
Darsteller*in
Milena Oberndorfer, Klaus Händl, Hakon Hirzenberger, Birgit Doll, Hagnot Elischka
Ausstattung
Kristina Haider
Kostüme
Lia Manikas, Tanja Hausner
Produzent*in
Jessica Hausner, Martin Gschlacht
Verfügbare Formate
35 mm (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,66
Bildfrequenz
24 fps
Festivals (Auswahl)
1999
Wien - StudentInnenfilmfestival
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films
München - Internationales Festival der Filmhochschulen
2003
Braunschweig - Filmfest
2004
Pesaro - Film Festival