elesyn 15.625
Horizontale weiße Linien laufen auf schwarzen Hintergrund durch das Bild, synchron zu einem Knistern, Knacksen, undefinierten Brummen. Mit einem neuen Geräusch bricht plötzlich ein farbiger Streifen ein, das Bild entwickelt sich von seiner schwarz-weißen, linearen Strenge zu einem farbenfrohen geometrischen Patchwork und scheint in Reaktion auf den Ton in unterschiedliche Aggregatszustände zu gelangen. Es entsteht eine synchrone Dynamik, in der visuelle und auditive Reize einander bedingen, sich vermischen und als gleichberechtigt wahrgenommen werden.
Auch mit ihrer neuesten Arbeit elesyn 15.625 führt Billy Roisz ihre Erkundungen möglicher Interaktionen von Bild und Ton fort. Ihr Ausgangsmaterial sind elektromagnetische Signale, deren Frequenzen die Grundlage für Farben, Linien, Tonhöhe, Bewegung und Rhythmus bilden. Bilder und Töne entstehen in einem völlig geschlossenen, selbstreferenziellen System und der Monitor oder die Leinwand werden zu dem Raum, in dem eine Methode der Erzeugung von visuellen und auditiven Elementen und deren Synthese sichtbar, erfahrbar wird.
Das Ergebnis ist variantenreich, spielerisch und farbenfroh. Trotz seines Minimalismus und der völligen Abstraktion erlaubt es elesyn 15.625 sich ganz dem außerordentlichen Reiz des Materials zu ergeben. Die Bilder und Töne genügen sich selbst, alles bleibt der Wahrnehmung, den Assoziationen und der Seharbeit des Publikums überlassen. Dabei lassen sich durchaus ein dem Ton- und Bildmaterial inhärenter Humor und eine subtile Form von Narration entdecken. Es entsteht, wie Roisz selbst es formuliert, a diorama of `electric synaesthesiaŽor the idea thereof.
(Barbara Pichler)
elesyn 15.625
2006
Österreich
10 min