After Work

Holger und Lutz treffen sich nach Feierabend zu einem Sexdate. Nachdem sich die beiden entkleidet haben, beginnt es zunächst wunschgemäß mit Oralsex auf dem Sofa. Irgendwann aber müssen sie sich eingestehen, dass es heute nicht so klappen will wie geplant – ist es die Erschöpfung am Ende eines langen Arbeitstages? Und die jüngsten sind die beiden schließlich auch nicht mehr. After Work dokumentiert nicht nur einen letztendlich scheiternden sexuellen Akt, sondern lädt uns ein, in einem privaten Lebensraum an einer zwischenmenschlichen Begegnung teilzuhaben. Und gerade weil sich die Protagonisten hier auch in ihrer Verletzlichkeit und in ihrem Scheitern offenbaren, wohnt dieser filmischen Miniatur eine stets spürbare menschliche Wärme und Würde inne.

Seit über einem Jahrzehnt dreht Jan Soldat eine bereits mehr als hundert Filme umfassende Serie sexueller Porträtfilme. Indem er seine zumeist schwulen Protagonisten ermutigt, ihre Sexualität vor seiner Kamera und seinem Blick auszuleben, kommt er ihnen oftmals verblüffend nah und kreiert kurze und lange Filme von großer humanistischer Wärme und Intensität. Konnte man das Interesse des Filmemachers für das Nichtnormative – für gesellschaftlich stigmatisierte oder verlachte Fetische oder für Körper jenseits konventioneller Vorstellungen von sexueller Attraktivität – anfangs noch mit einer gewissen Provokationslust verwechseln, setzen sich Jan Soldats Arbeiten längst zu einem stetig weiter wachsenden Archiv alltäglich gelebter Sexualität zusammen, in dem die eigene Schaulust nicht Selbstzweck, sondern Instrument empathischer Neugier und Menschenliebe ist. (Jochen Werner)

Orig. Titel
After Work
Jahr
2023
Länder
Österreich, Deutschland
Länge
5 min 18 sek
Regie
Jan Soldat
Kategorie
Dokumentarfilm
Orig. Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch
Downloads
After Work (Bild)
Credits
Regie
Jan Soldat
Konzept & Realisation
Jan Soldat
Produktion
Jan Soldat
Verfügbare Formate
DCP 2K flat (Distributionskopie)
Bildformat
4:3
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
25 fps
Farbformat
Farbe
Festivals (Auswahl)
2023
Viennale - Vienna Int. Film Festival
Basel - Luststreifen Film Festival
Berlin - Pornfilmfestival
2024
London - FRINGE! Queer Film & Arts Fest
Grimstadt - Kortfilmfestivalen
Oslo - Fusion International Film Festival
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films
Innsbruck - Diametrale Filmfestival
London - FRINGE! Queer Film & Arts Fest
Oslo - Fusion International Film Festival