Urlaubsfilm
Urlaubsfilm jongliert mit Nähe, Distanz und dem sukzessiven Entzug des Schauobjekts. Eine Frau auf einer Wiese, lustwandelnd und narzißtisch versunken an sich herumtändelnd; hin und wieder sieht man ihren Busen durch das halbgeöffnete Hemd hindurch; die Kamera filmt sie mit starkem Teleobjektiv. Doch die Idylle wird radikal gestört, als die Frau plötzlich in die Kamera blickt. Sofort wird geschnitten (der Voyeur ist ertappt) und der ganze Ablauf beginnt von vorne, wobei der jeweils letzte Durchgang erneut abgefilmt wird, bis schließlich nur mehr ein gänzlich abstraktes, flackerndes Bild übrigbleibt: der erotische Anblick wird zunehmend zum Erinnerungsbild. (Michael Palm)