In Person: Eija-Liisa Attila

Mi 12. November 2014, 19:00 Uhr
mumok Kino

Programm

IF 6 WAS 9
1997, 35mm (Dolby Surround), 10 min
CONSOLATION SERVICE
1999, 35mm (Dolby Digital), 25 min
FISHERMEN / Études no. 1
2007, DVD, 5 min
THE ANNUNCIATION
2011, DCP (Dolby Digital), 35 min

Eija-Liisa Ahtila hat raumgreifende, kinematografische Installationen mit erzählerischem Kern konzipiert, deren Aufhebung von Zeit und Raum sowohl filmische Eigentümlichkeiten als auch eindimensionale Perspektiven auf Welt, Wahrnehmung und Gefühle des Menschen herausfordert. Im mumok-Kino werden die einkanaligen Versionen präsentiert. Eine Auswahl von frühen Filmen ist zu sehen, die beinahe schon als Klassiker der neueren Kunst- und Filmgeschichte bezeichnet werden können: If I Was 6 changiert zwischen Reportage und Videoclip über die sexuellen Verwirrungen von weiblichen Teenagern und Consolation Service erzählt in drei Kapiteln die Geschichte einer Trennung, die bei Ahtila der Trauerarbeit anlässlich eines Todesfalles gleichkommt. Fishermen ist mit seiner schlichten dokumentarischen Abbildung eine Ausnahme im Werk der Künstlerin und dennoch eine Reflexion der globalen Flüchtlingsbewegungen, die oft tödlich enden. Ein zentrales Motiv der christlichen Kunst - die Erscheinung des Engels Gabriels bei Maria - wird in The Annunciation in Variationen geprobt und nachgespielt. Neben der großen finnischen Schauspielerin Kati Outinen spielen weibliche Laiendarstellerinnen, ein Rabe, zwei Esel und viele Brieftauben die wundersame Szene. (Brigitta Burger-Utzer)

Eija-Liisa Ahtila ist eine der international anerkanntesten nordischen Künstlerinnen. Sie wurde 1959 in Helsinki geboren und studierte zunächst Rechtswissenschaften (1980-85), parallel dazu an der freien Kunstschule in Helsinki. Film, Video und Multimedia studierte sie am London College of Printing, am UCLA und am American Film Institute in Los Angeles. Seit Mitte der 1990er Jahre wurden ihre Filme und Installationen auf den renommiertesten Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet und in Museen und Gallerien ausgestellt. Ihre Arbeiten (auch Fotos und Objekte) werden von der Marian Goodman Gallery ni New York und Paris vertreten. 2002 wurde sie mit der Installation The House zur ersten Documenta nach Kassel eingeladen. Sie hatte Einzelausstellungen unter anderem in der Tate Modern, dem Kiasma Museum of Contemporary Art, der De Appel Foundation in Amsterdam, in der Fundació la Caixa in Barcelona und im Jeu de Paume in Paris. Bei der Biennale in Venedig war sie 1999 und 2005 vertreten. 2011 wurde sie in die Wettbewerbsjury der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen. Eija-Liisa Athila lebt und arbeitet in Helsinki.

eine gemeinsame Veranstaltung von mumok und sixpackfilm in Kooperation mit FC Gloria

Gespräch mit Eija-Liisa Ahtila und Brigitta Burger-Utzer (sixpackfilm)