Nathaniel Dorsky
Nathaniel Dorsky, 1943 geboren, lebt und arbeitet in San Francisco. In den USA gilt er gilt als einer der großen Avantgardefilmkünstler.
Bereits 1964 stellte Dorsky seine ersten Filme im Stil des Psychodramas vor, die ihm die Türen für seinen pay job als Kameramann und Cutter kommerzieller Filme öffneten. Doch das narrative Element gab er bald auf – zugunsten eines intensiven Blicks auf die alltäglichen Ereignisse und Erscheinungen von Stadt und Natur, die er zu starken visuellen Erfahrungen transformiert.
An seinen Vorbildern John Ford, Yazujiro Ozu und Roberto Rossellini schätzt er ganz besonders den Einsatz des Lichts. Um dieses in seinen vielfältigen Variationen auf der Leinwand zum Wirken zu bringen, verwendet Dorsky nach wie vor eine 16mm- Bolex-Kamera, Stille und eine reduzierte Vorführgeschwindigkeit von 18 Kadern pro Sekunde, die ein leichtes Flackern zur Folge hat. Mit seinen bestechenden Bildkompositionen, die manchmal an fotografische Stillleben erinnern, reiht er sich in die Tradition eines Peter Hutton oder Larry Gottheim ein.
Nathaniel Dorsky beschreibt sich selbst als Jäger und Sammler von Einstellungen, die er frei von einer Vorstellung, wie sie später in einen Film einfließen werden, anhäuft. Mit seinem geschulten Kameraauge fängt er jene bisweilen wunderbaren Momente ein, die ansonsten unbemerkt blieben. Kein visueller Trick verfremdet die klare Kinematographie, aus dem Schwarz tauchen die lyrischen Statements in einer rhythmischen Kadenz auf und ab. Naturstudien von malerischer Qualität, Hymnen an die fragilen Spiele des Lichts und des Schattens stehen neben anonymen Gesichtern in der Menschenmenge und kurzen privaten Portraits.
Programm 1
Arbor Vitae (USA 1999, 16mm, 18fps, col, 28 Min., stumm)
Alaya (USA 1976-87, 16mm, 18fps, col, 18 Min., stumm)
Variations (USA 1992-98, 16mm, 18fps, col, 24 Min., stumm)
Programm 2
Threnody (USA 2003/04, 16mm, 18fps, col, 20 Min., stumm)
Song and Solitude (USA 2005/06, 16mm, 18fps, col, 21 Min., stumm)
The Visitation (USA 2002, 16mm, 18fps, col, 18 Min., stumm)
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eine Veranstaltung von sixpackfilm in Zusammenarbeit mit filmmuseum