Film und #7 SKULPTUR
Programm
Björn Kämmerer: Gyre, 2009, 9:30 min
PRINZGAU/podgorschek: Inoten, 1991, 14 min
Mark Leckey: Made in ‘eaven, 2004, 2 min, 16mm
Sasha Pirker: Es gibt Bilder, weil es Wände gibt – Ein Prolog, 2013, 10 min
Peter Weibel: Imaginäre Wasserplastik, 1972, 1 min
Richard Raynor: Metal Alive: A Sculpture by Gego, 1959, 4 min
Maya Deren: A Study in Choreography for Camera, 1945, 2 min
Kurt Kren: 50/96 Snapspots (for Bruce), 1996, 4 min
Michael Heindl: Hard-Headed Harmony, 2019, 1:30 min
Bruce Nauman: Walking in an Exaggerated Manner, 1969, 10 min
Mario_n Porten: Ein Rollator für sich allein, 2025, 19 min - Uraufführung
Richard Serra: Hand Catching Lead, 1968, 3 min
ganztags im Foyer:
Gloria Camiguaras: Popsicles, 1984, 5 min loop, Video, Ton
Kuratiert von Anna Dyrko, Stefanie Reisinger und Gerald Weber
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Film und _ ist eine offene Einladung zum Austausch: Das Format widmet sich explizit dem artist film und seinen Wechselbeziehungen zu anderen bildenden, angewandten und zeitbasierten Kunstformen.
Die Vorstellung von Skulptur als dreidimensionales Kunstwerk, das in den Raum ragt und keinen festgelegten Blickwinkel aufzwingt, also ein stabiler Körper in einem homogenen Raum ist, wird im Zusammenhang mit dem Bewegtbild selbst eine bewegliche. Daraus eröffnet sich ein breites Feld an Spielformen des gegenseitigen Austauschs zwischen Objekt und Film, dem mit diesem Programm nachgespürt wird:
Kinetische Körper als Ausgangspunkte bestimmen die Arbeiten von Björn Kämmerer und Richard Raynor. Kurt Kren – mittels seiner berühmten Einzelbildtechnik – und Michael Heindl – als wortwörtliche „Begehung“ – nehmen sich in kritischer Reflexion des Monuments und mit Augenzwinkern der Bronze-Denkmäler berühmter Persönlichkeiten im öffentlichen Raum an und überführen sie in eine originär filmische Form.
Bei Sasha Pirker steht der Prozess der Entstehung eines Kunstobjektes im Vordergrund, ebenso bei PRINZGAU/podgorschek in einer ironischen Brechung von dessen Tauglichkeit für den Kunstmarkt. Eine ähnliche Frage, nämlich jene zur Flüchtigkeit von Bewegtbildern, stellt Peter Weibel in seiner medienkritischen Miniatur, wenn er das Standbild als skulpturalen Moment begreift. Bei Mark Leckey spiegelt eine Plastik (Jeff Koons Rabbit) den Raum (Leckeys Studio) verdoppelt zurück ins Objektiv und eröffnet damit vielerlei Interpretationsspielraum. Die Verbindung von Raum, Performance und Statue/Skulptur schafft Maya Deren als Studie einer Choreografie für die Kamera. Und in Hinblick auf die Integration des (menschlichen) Körpers im Raum als Verständnis einer bewegten Skulptur und ihrer Materialität gehen die Arbeiten von Bruce Nauman und Richard Serra: diese führen das zeitliche Moment des Films und die kontinuierliche Veränderung des vermeintlich geformten Materials durch das Element der Wiederholung in eine räumliche Ebene zurück. Mario_n Porten schließlich errichtet eine persönliche Plastik aus Gegenständen, die den Alltag mit Erkrankung an ME/CFS definieren.
Im Foyer Gloria Camiguaras Videoinstallation Popsicles, in der Mädchen zum Ave-Maria an Stieleis in Form von Miniatursoldaten lutschen, als Kommentar zu Diktatur und männlicher Gewalt.
Freier Eintritt
Ticketsreservierung
Blickle Kino
Belvedere 21
Arsenalstraße
1030 Wien